Umbrien ist eine noch eher wenig besuchte Region. Wir finden absolut zu Unrecht, denn wer das ursprüngliche Italien mit viel Kultur, Natur und kulinarischen Highlights erleben will, ist hier genau richtig. Die Region gilt aufgrund der vielen Wälder und unberührten Natur als „die Lunge Italiens“.
Auch wenn Umbrien keinen direkten Zugang zum Meer hat, gibt es unglaublich viel zu sehen und zu erleben. Am besten erkundet man die Region mit dem Wohnmobil oder Campervan.
Eine Rundreise durch Umbrien lässt sich perfekt an eine Tour durch die Toskana anschließen. Von Pitigliano, im Südosten der Toskana, sind es nur wenige Kilometer Richtung Osten zum Startpunkt unserer Umbrien-Tour in Orvieto.
Wir nehmen euch mit in das ursprüngliche Italien:
Mit dem Wohnmobil durch Umbrien
Start in Orvieto
Unser erstes Ziel ist die historische Stadt Orvieto im Südwesten Umbriens, nördlich des Bolsenasees. Nähert man sich der Stadt über die SR71 kann man rechterhand auf einem Parkplatz mit Aussichtspunkt auf die Stadt einen Stopp einlegen (Punto Panoramico di Orvieto GPS: 42°42'49.4"N 12°04’58.4"E).
Die Stadt selbst lockt mit diversen historistischen Gebäuden, allen voran dem imposanten Dom aus dem 13. Jahrhundert. Auch der Pozzo San Patrizio ist ein interessantes Bauwerk. Der 62 Meter tiefe Brunnen sollte der Wasserversorgung der Stadt bei Belagerung dienen. Neben kulturellen Sehenswürdigkeiten laden viele kleine Restaurants und Cafés zu einem Päuschen ein.
Trasimenischer See
Der nächste Stop ist der Trasimenische See, nördlich von Orvieto.
Einen sehr schönen Schlafplatz findet man in San Feliciano. Der ortseigene Stellplatz ist nur wenige Schritte vom See entfernt und bietet neben einer Ver- und Entsorgungsmöglichkeit auch Strom (GPS: 43°06'53.0"N 12°10’14.4"E). Eine Uferpromenade mit einigen schönen Restaurants lädt zum schlendern ein. Folgt man der Seestraße Richtung Norden kann man immer wieder am Ufer halten und weitere malerische Dörfchen erkunden.
Assisi
Am Nordende des Sees geht es weiter Richtung Osten, über Perugia nach Assisi.
Die Kleinstadt ist einer der bedeutendsten christlichen Pilgerorte und dementsprechend auf viele Besucher eingestellt. Es gibt einige gebührenpflichtigen Parkplätze am Rande der Innenstadt (z.B. GPS: 43°03'58.3"N 12°37'06.3"E). Durch die schön restaurierte Altstadt führt der Weg dann zur Basilica S. Francesco in deren Krypta die Gebeine des heiligen Franz von Assisi liegen. Aber nicht nur Pilger, sondern auch kunsthistorisch Interessierte kommen hier auf ihre Kosten. Die Fresken in Ober- und Unterkirche sind weltberühmt.
Montefalco
Das nächste Ziel ist der 30 Kilometer südlich von Assisi gelegene kleine Ort Montefalco. Nur wenige Meter von der Altstadt entfernt befindet sich einer unserer Lieblingsstellplätze dieser Tour. Der Blick vom Stellplatz reicht über Olivenhaine und zypressengesäumte Weinberge (GPS: 42°53'34.3"N 12°38’53.3"E). Obwohl die Innenstadt so nah gelegen ist, fühlt man sich wie mitten in der Natur.
Die Altstadt selbst hat ihren rustikalen Charme bewahrt und lädt zu einem Rundgang ein. Zwischen den Häusern erhascht man immer wieder Ausblicke auf die weitläufige Landschaft mit unzähligen Weinbergen, die den Ort umgibt. Nicht umsonst wird Montefalco auch Balkon Umbriens genannt. Auch für Weinkenner lohnt sich eine Reise in diese Region. Denn von hier kommt mit dem Montefalco D.O.C. einer der besten Rotweine Umbriens.
Rasiglia
Von hier geht es weiter Richtung Osten. Über die SP447, die SS3 und die SS77 erreicht man Casenove. Hier lohnt sich ein Abstecher nach Rasiglia.
Dieses kleine bildhübsche Örtchen steht vermutlich nicht auf der Liste vieler Urlauber. Zwischen den von der Straße unscheinbar am Hang gelegenen Häusern fließt ein kleiner Fluss, der an mehreren Stellen aufgestaut wird und in kleinen Wasserfällen hinabläuft. Früher wurde die Energie des Wassers von den ortsansässigen Mühlen genutzt, was heute teilweise nachgebildet bzw. noch anschaubar ist. Der ganze Ort gleicht einem Freilichtmuseum und bietet sich sehr gut für einen Fotostopp an.
Norcia
Von Rasiglia aus geht es in die Berge. Das nächste Ziel liegt gute 43 Kilometer entfernt. Über Borgo Cerreto erreicht man Norcia am Fuße der sibillinischen Berge. Die Stadt ist vor allem für ihren frischen schwarzen Trüffel bekannt. In den unzähligen Feinkostläden der Altstadt kann man sich durch die lokalen Spezialitäten probieren.
Castelluccio
Das Ziel der Tour liegt aber noch höher. Die Straße Richtung Nordosten schlängelt sich in Haarnadelkurven immer weiter den Berg hinauf und bietet dabei gigantische Ausblicke in die Ebene von Norcia. Nach der letzten Kurve überquert man den Bergkamm und kann jetzt in die weitläufige Hochebene von Castelluccio auf über 1400 Metern schauen. Ein beeindruckendes Bild!
Der kleine Ort Castelluccio, der sich am Ende der Hochebene erhebt, ist die höchste Siedlung des Gebirgszugs der Apennin. Doch nach zwei Erdbeben vor einigen Jahren gibt es hier nur wenige Einwohner und viele Häuser sind baufällig. Auf den Feldern um Castelluccio werden vor allem Linsen angebaut. Zur Blütezeit verwandelt sich die gesamte Hochebene zu einem gigantischen Farbenmeer aus Wildblumen, Linsen, Mohnblumen und Raps.
In Mitten des ca. 30 Quadratkilometer großen Plateaus bildet eine abgesteckte Grasfläche einen Stellplatz für Wohnmobile (GPS: 42°48'18.1"N 13°11’38.9“E). Ein außergewöhnlicher Schlafplatz mitten in unberührter Natur!
noch etwas Zeit übrig?
Wenn du noch etwas Zeit übrig hast, solltest du einen Abstecher an die Adriaküste oder Richtung Apulien einlegen. Über kurvige Straßen sind es nur ca 80 Kilometer Richtung Osten bis zum Meer.
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